Surviving China – Chengdu (2)
Tag 2 in Chengdu begann wesentlich entspannter als der Erste, mit Auschlafen! Keine Pandatour, kein gar nix geplant. Da es Cori nicht so gut ging, sparten wir uns das Frühstück und machten uns zu Fuß auf in die Stadt. Dort habe ich mir erstmal ein paar Dumplings und was zu trinken geholt, um das fehlende Frühstück wenigstens ein bisschen zu ersetzen. Danach sind wir quer durch die Stadt zur „Big and Small Alley“ gelaufen, einer paar Straßen, die angeblich im historischen Stil der Stadt gehalten sein sollten. Dort wimmelte es nur so von Touristen, hauptsächlich Chinesen, aber ansich war das ganze echt nett gemacht. Viele Restaurants, Bars, zwischendrin ein paar Ohrputzer (da kann man sich auf nen gemütlichen Stuhl setzen, und kriegt für 20 RMB die Ohren von nem Chinesen sauber gemacht…. Nein, wir habens nicht versucht) und komische Krimskrams-Läden.
Ganz in der Nähe war ein Park, den wir uns auch nicht entgehen lassen wollten. Auf dem Weg dahin kamen wir durch die Jewelery Street, wo es ein nicht ganz so schönen Schmuck zu leicht überzogenen Preisen gab, und vermutlich auch darum nicht wirklich viel los war. Der Park selber war ganz schöne, aber in den 2 Teehäusern, die im Park lagen, war es so laut, dass wir dann doch lieber weiterzogen. Auf der Suche nach dem nächsten angeblich schönen Fleck in der Stadt liefen wir über eine Art Antik-Flohmarkt, wo es irgendwelche alten Möbel, Münzen und sonstiges Gedöns gab. Nachdem wir aber den Eingang zum nächsten Park nicht finden konnten, machten wir uns mit dem Bus wieder auf den Weg Richtung Stadtzentrum.
Dort angekommen gönnten wir uns eine gemütliche Auszeit im nächsten Starbucks. Wir saßen an einer Fensterfront im 1. Stock, und konnten von da ganz entspannt das nicht ganz so entspannte, dafür aber teilweise um so witzigere Treiben auf der Einkaufsstraße beobachten. Irgendwann war dann auch genug mit gucken, und wir warfen uns noch einmal selber in den Kampf, und wühlten uns durch das ein oder andere chinesische Geschäft. Soweit ich mich jetzt noch erinnern kann, ist da für mich allerdings nichts dabei gewesen. Cori hatte ein bisschen mehr Glück und gönnte sich ein paar quietsch-gelbe Schuhe, die dann in den nächsten Tagen als Gummistiefel-Ersatz dem Regenwetter trotzen durften.
Nachdem wir genug von der Masse an Menschen hatten, versuchten wir, mit dem Bus zurück ins Hostel zu kommen. Laut unsere Karte von Chengdu hätte das auch kein Problem sein sollen, aber anscheinend hatte sich zwischen dem Druck der Karte und unserem Chengdu-Aufenthalt schon wieder so Einiges geändert, und wir landeten nicht ganz da, wo wir eigentlich hin wollten, und durften dann doch ein gutes Stück zu Fuß laufen.
Da wir nun schon ein gutes Stück Zeit mehr gebraucht hatten als geplant, blieben wir auch nicht all zu lange im Hostel, sondern machten uns recht flott wieder auf den Weg in Richtung Bar-Viertel, wo es angeblich auch ganz gutes Streetfood geben sollte. Ob es nun am Wochentag (Sonntag) oder an der Uhrzeit lag wissen wir nicht, auf jeden Fall war die Auswahl nicht mehr all zu groß, und die Bars ließen auch ein wenig zu wünschen übrig. Wir konnten uns dann mit einer Portion gebratenem Reis und einer Portion kalter Nudelsalat anfreunden, und liefen ein wenig weiter, in das „Lan Kwai Fong Chengdu“ (jetzt kopieren die Chinesen schon von sich selber…), das wir bei unserer Tour vom verfahrenen Bus zum Hostel entdeckt hatten.
Dort war auch nicht all zu viel los, doch ein Club sah recht vielversprechend aus, und als wir reinkamen wurden wir direkt von ein paar Ausländern angesprochen. Es stellte sich heraus, dass einem von ihnen der Laden gehörte, und so gabs mal wieder Drinks aufs Haus, die ganze Nacht lang. Die Leute waren ganz nett, wenn auch ein wenig strange. Dafür war die Stimmung in dem Laden umso besser, und erstaunlicherweise waren da sogar Chinesen, die so richtig ordentlich am Tanzen waren, nicht nur komisch am rumwackeln wie so ziemlich überall im restlichen China. Später auf unserer Reise wurde uns dann klar gemacht, dass Chengdu wohl was das angeht, generell „anders“ ist als der Rest Chinas. Na dann…
Der nächste Morgen war dann auch schon unser Letzter in Chengdu, und nach Frühstück und Check-Out (wo wir aus irgendeinem Grund zu viel Kaution wiederbekamen, die Hostel-Leute das Geld aber auch nicht wieder haben wollten. Verplant halt…) gings los zum Bahnhof zur letzten und mit angepeilten 20 Stunden längsten Zugfahrt unserer Rundreise, die uns nach Kunming in der Yunan-Provinz bringen sollte.