Beijing (2) – The Great Wall

Der Sonntag stand ganz im Namen der chinesischen Mauer. Wir hatten uns einen Minibus gemietet, der uns zu einem Abschnitt der Mauer fahren sollte, ca. 60km außerhalb von Beijing. Nach so 1 1/2 Stunden waren wir dann da, und auf gings. Wir hatten extra einen Abschnitt ausgewählt, in dem es sowohl renovierte wie aber auch noch alte Teile der Mauer gab. Nun, wie sich herausstellte, war es in dem Abschnitt nicht wirklich vorgesehn, auch auf die Mauer zu kommen, und so sind wir erstmal ein bisschen durch das Gebiet gelaufen, haben die wirklich tolle Landschaft genossen, und uns dann irgendwann von einem chinesichen Tourguide erklären lassen, dass wir eigentlich schon ein gutes Stück außerhalb des eigentlichen Gebiets waren, für dass wir Eintritt bezahlt hatten. Naja, noch ein wenig weiter, und dann standen wir auf irgendeiner Straße. Da wir mittlerweile auch schon etwas länger unterwegs waren, sind dann die Meißten von uns wieder den gleichen zurück gegangen, um irgendwo noch auf eins der renovierten Stück der Mauer zu kommen. Matthias, Thomas und ich war das aber ein wenig zu langweilig, und weil man von der Straße aus oben am Berg noch ein Stück Mauer sehen konnten, machten wir uns auf den Weg, da hoch zu kommen.

Nach ein paar Metern auf der Straße mussten wir feststellen, dass es leider nicht wie gewünscht nach oben ging, sondern nur zwischen den Bergen durch. Allerdings gab es irgendwo am Straßenrand irgendetwas, was aussah wie ein Pfad den Berg hoch. „Pfad“ stellte sich ein als ein wenig übertrieben raus, es war eher so, dass da wohl irgendwann schonmal irgendwer durchgelaufen war. Es ging ziemlich steil nach oben, und ehrlich gesagt war ich mir zwischendurch nicht so ganz sicher, ob wir es bis zur Mauer hoch schaffen würden, aber nach vielleicht so 20-30 Minuten hatten wir es tatsächlich geschafft und standen vor einem richtig zerfallenen Stück Mauer. Zum Glück war die doch nicht so hoch, also gings rauf und ein Stück die Mauer entlang, bis zum nächsten Wachturm.

Von dem Turm aus mussten wir erstmal die unheimlich tolle Aussicht genießen, nur um dann festzustellen, dass das Stück Mauer, auf dem wir standen, in der Richtung, in der wir weitermussten, 20m weiter, in einem Berg endete. Nach ein paar Fotos gings dann darüber, um uns auf einem an der Bergwand befestigten Zettel zu verewigen und die letzten paar Meter bis auf den Gipfel des besagten Berges zu erklimmen. Da oben war die Aussicht noch mal ein Stück besser, und es schien so, als müssten wir wohl zurück, da es vom Berg aus keinen direkten Weg gab, weiter in unsere Wunschrichtung zu gehen.

Zum Glück ging es in die andere Richtung runter zu einem riesen Gebiet voll mit Aprikosen-Bäumen. Ich bin ja kein großer Aprikosenfan, aber so frisch vom Baum gabs da doch ein paar ganz gute. Und auch eine Menge mit Fleischeinlage. Mitten in diesem Nirgendwo zwischen Mauer, Bergen und Aprikosenbäumen saß dann eine alte Chinesin, die da munter Aprikosen entkernt hat, und uns zumindest die Richtung zeigen konnte, in die wir weiter mussten. So gings weiter, vorbei an noch mehr Aprikosen und irgendwann auch wieder an die Mauer. Nachdem wir wieder oben waren, ging es entlang eines schmalen Pfades auf der Mauer. Hin und wieder war mehr als die Hälfte der Mauer zerfallen, und wir konnten nur auf der äußeren Kante der Mauer weitergehen. Links 3 Meter tief nach unten, rechts Gestrüpp und kaputte Mauer. Abenteuerlich! Aber die Aussicht war einfach unheimlich toll.

Nach mehreren Wachtürmen kamen wir dann zum erste halbwegs restaurierten Wachturm, von wo aus wir lustigerweise die restlichen sechs Leute von uns sehen konnten, wir auf dem nächsten Wachtum standen, weil sie von der anderen Seite auf die Mauer gekommen waren. Da unser Minibusfahrer sich schon gemeldet hatte, und so langsam zurück nach Bejing wollte, mussten wir uns ein wenig beeilen. Allerdings war die Mauer hier ja auch restauriert, und so ging es nicht mehr durchs Gestrüpp, sondern vielmehr über ziemlich unregelmäßige, aber zumindest stabile Treppen. Das einzige Problem war, dass mittendrin so ca. 30 Meter Mauer fehlten. Da gings dann mal so 10 Meter ziemlich steil runter, und auf der anderen Seite novh steiler wieder hoch. Der Abstieg war ja noch einigermaßen machbar, aber hoch gings leider nicht. Zum Glück ging da neben der Mauer noch ein ein Weg lang, mit dem man dann irgendwann auch wieder auf die Mauer, in die pralle Sonne kam. Auch auf der Mauer ging es noch ziemlich steil hoch, und die Temperatur gab uns ziemlich den Rest. Zum Glück war der restliche Weg aber nichtmehr all zu lang, und so gings dann irgendwann runter von der Mauer und zurück Richtung Minibus.

Wieder in Beijing gabs dann erst noch eine gemtüliche Pause im Hostel, ein bisschen Schlaf, ne kurze Dusche, und dann auf Richtung Abendessen.

Comments

  1. Zum reparieren der Mauer war sicher keine Zeit mehr..!!!!!!!!!!!!!! O&O
    Trotzdem….tolle Eindrücke.

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