Einmal nach Irgendwo
Zugkilometerstand: 404km
Samstag morgen, 8 Uhr. 5 Mutige haben sich viel zu früh aus dem Bett gequält, das Hotelfrühstück in sich reingeschaufelt und stehen nun in der Hotellobby auf dem Weg zu einem Abendteuer an einem der heftigsten Reisewochenenden in der Volksrepublik. Das Ziel: noch unbekannt. Erster Stop: Der Bahnhof Shanghai Hongqiao. Nach ca 1h in der Metro (die übrigends nicht auf den Kilometerzähler geht) ist das Ziel erreicht. Jetzt auf zum Ticketschalter. Zum Glück kann die Frau hinter der Scheibe Englisch. Zumindest ein Bisschen. Es fällt der Satz des Wochenendes: „We would like to book five tickets to I-don’t-know-where.“ Verstehen tut Madame Zugticket ihn leider nicht. Immerhin haben wir ein paar Minuten später für horrende 41RMB (~4,5€) fünf Zugtickets in der Hand. Und unsere erste Stadt fürs Wochenende steht fest: Suzhou.
Obwohl wir ihn schon kannten, war der Wartebereich am Hongqiao Bahnhof immer noch ziemlich imposant. Nach mehreren Telefonaten war die Hostelliste unserer Lonely Planets dann aufgebraucht, und so stellte sich heraus, dass Suzhou wohl nicht die letzte Stadt für das Wochenende sein sollte. Ein kurzes Brainstorming ergab als potentielles weiteres Ziel Nanjing, die „südliche Hauptstadt“. Nach mehreren Anläufen gab es da sogar noch 5 Hostelbetten, die schnell reserviert wurden. Ohne jeden Plan, was für eine Absteige wir da gebucht hatten, und natürlich auch ohne Garantie, überhaupt noch einen Zug zu finden, der dahin fahren würde.
Zugkilometerstand: ~499km
Die Fahrt nach Suzhou verging schneller als gedacht; in weniger als einer Stunde war der Bahnhof erreicht. Überwältigt von den Menschenmengen kämpften wir uns an die nicht-ganz-frische Luft, nur um uns bei Anblick der Schlange für Taxis doch noch mal dem Reiseführer zuzuwenden, und mit Hilfe des gebrochenen Englischs einiger Locals dann doch irgendeinen Bus Richtung Innenstadt zu nehmen, jedoch nicht, ohne vorher mit ein bisschen Glück und Händen und Füßen noch unsere restlichen Zugtickets zu erstehen.
Suzhou liegt in der Jiangsu Provinz, am Yangtze Fluss, nordwestlich von Shanghai, hat ca. 2,4 Millionen Einwohner und wird angeblich acuh „Venedig des Ostens“ oder „Chinas Venedig“ genannt. Nun ja, bei dem gießenden Regen, der uns verfolgte, hatte es wirklich ein bisschen was von einer Wasserstadt. Auch wenn das vermutlich nicht so gemeint war. Im Endeffekt sind wir gelaufen, gelaufen, und noch mehr gelaufen. Zwischendurch in einem angeblich typisch Suzhou’er Restaurant wirklich gut gegessen, und noch gemütlich Kaffee getrunken (mit original chinesichem Love-Jenga-Turm-Umhauen). Dank dem Regen haben wir auf die meisten Attraktionen (ein unheimlicher Haufen verschiedener Gärten) verzichtet, und vor der einen Touri-Attraktion, zu der wir dann eigentlich gehen wollten (ein chinesischer Turm, die angeblich höchste Pagoda in [Insert-Random-Big-Area-Here]) war so ein unheimlicher Ansturm von chinesischen Touristen, dass wir uns dann doch lieber auf den Weg zurück zum Bahnhof machten.
Fortsetzung folgt…
online-scater könnten eventl. hilfreich sein und die schuhsohlen schonen. O+O
Korrektur……muss narürlich…..inline-scater… heißen. O+O