Einmal nach Irgendwo – Teil 2

Zugkilometerstand: 705km

Gute 200km später, irgendwann Samstag Abend erreichten wir dann das finale Ziel unserer Reise: Nanjing. Mit dem Taxi ging es durch die wunderschön erleuchtete Stadt in unser Hostel, dass mitten an einer Fußgängerzone lag. Nach dem Einchecken und Duschen gings dann erstmal in die Hostelbar, ein schnelles Pijiu tanken und eine Runde Billiard spielen. Danach war der Hunger groß, und die Auswahl auf der Karte klein, also nichts wie raus ins Getümmel. Zwar war es auf der Straße schon etwas ruhiger geworden (was aber für deutsche Verhältnisse immer noch nichts heißt), dennoch gab es noch eine Menge zu Sehen. Nur nichts zu Essen. Am anderen Ende der Fußgängerzone dann ein Straßenrestaurant, und es gab gebratene Nudeln oder Reis. Nachdem damit der schlimmste Hunger beseitigt werden konnte, liefen wir noch ein wenig planlos durch die Gegend, nur um uns irgendwann vor einem sehr chinesisch wirkenden Nachtclub wiederfanden. Unter dem No-Risk-No-Fun-Motte des Wochenendes gings dann nichts wie rein da. Drinnen wurde uns erst ein Tisch angedreht, mit kostenlosem Obstgedeck (???) und dann noch 5 Bier für insgesamt 100 RMB. Erstaunlich günstig. Dafür war der Laden an sich um so komischer. Immerhin war die Musik größtenteils erträglich und die Tanzfläche einigermaßen voll. Als dann aber kurz nach Mitternacht an einem Tisch die Geburtstagstorte für irgendwen wütend auf den Tisch geschmissen wurde, und ein tortenverschmierter kleiner Chinese grimmig nach draußen stampfe, war auch unsere Zeit gekommen, dieses Etablissement zu verlassen. Der restliche Heimweg gestaltete sich rest unspektakulär, und somit fielen wir nicht all zu lange Zeit später erschöpft in unsere Hostelbetten.

Sonntag morgen gab es zum Glück warmes Wasser in der Dusche (im Gegensatz zum Vorabend). Gefrühstückt wurde in der Hostelbar, noch schnell bezahlt, das neue Foo Fighters Album für ganze 30 RMB gekauft (scheint echt orignial zu sein…) und ab Richtung Stadt. Wenn auch teilweise etwas planlos, so haben wir trotzdem irgendeinen Palast von außen gesehen, sind auf der alten Stadtmauer rumgelaufen, im Park/am See gechillt. Zwischendurch gab es noch eine Minifest für Kinder, mit Hüpfburg und Angeln (Echte Fische in nem Planschbecken, nicht nur so Plastikteile wie in Deutschland), und irgendein anderes Fest mit einer Schul-Tanz-Gruppe (so sah es zumindest aus, alle Angaben wie immer ohne Gewähr). Gegen Nachmittag gab es dann noch den Plan, eine Brücke zu besichtigen, die wohl architektonisch ganz toll sein sollte, und auch recht lang. Nun, als der Taxifahrer uns dann rausließ, sah es so aus, als wären es noch knappe 3km zu laufen. Somit teilte sich die Gruppe, die eine Hälfte Richtung Brücke und Fluss, Matthias und ich Richtung Irgendwas-zu-essen. Nun ja, unsere Suche stellte sich als nicht ganz einfach heraus, dafür haben wir noch ein paar Angeler gesehn, die mit nur einem Bambusstock und Kordel tatsächlich einen Fisch gefangen haben. Zum Glück konnten wir dann noch eine recht neu aussehende Mall ausfindig machen, wo wir dann auch ganz gut essen konnten.

Als wir dann irgendwann auch wieder am Bahnhof waren, nach einer etwas komischen Taxifahrt (eigentlich wollten wir Metro fahren, aber außer ein paar alten Gleisen war von einer Bahnstation leider nichts zu sehen), hieß es entspannen, die Beine und Füße ein wenig ausruhen, und dann gemütlich mit dem Schnellzug zurück ins verrgnete Shanghai zu fliegen. Da wir es diesmal sogar geschafft hatten, direkt am Hauptbahnhof anzukommen, mussten wir noch nicht einmal mehr quer durch die Stadt, sondern konnten uns nach nur 6 Station endlich wieder im Hotel breitmachen.

Zugkilometerstand: 1006km

Comments

  1. Lecker! Der Reis, den Chinakohl und das Fleisch rechts erkennt man ja noch so. Aber was bitte ist das im Vordergrund? Oder möchtest du uns das lieber nicht erklären? Hauptsache es macht satt!
    Guten Appetit!

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